Berlin ist eine europäische Metropole, es ist die deutsche Hauptstadt und es ist ganz schön weit weg. Luftlinie sind es exakt 462,05 Kilometer vom Gladbacher Rathaus bis zur Kuppel des Reichstags.
Doch genau unter dieser Kuppel sitzen die Frauen und Männer, die die Politik in ganz Deutschland bestimmen. Seit 2017 gehört Dr. Hermann-Josef Tebroke dazu. Am 26. September erhielt der CDU-Politiker von den rheinisch-bergischen Wählern zum zweiten Mal das Mandat, sie für vier Jahre im Parlament zu vertreten. Das politische Berlin ist eine eigene Welt und das, was Tebroke als „Berliner Blase“ beschreibt. Die Probleme einer 3,6 Millionen-Einwohner-Stadt sind nicht vergleichbar mit denen im Bergischen Land. „Man lebt hier mit der Gefahr zu glauben, die Probleme stellen sich so wie in Großstädten dar. Aber zum Beispiel die Verkehrsprobleme mit Elektrorollern zu lösen, das sind Ansätze, die im ländlichen Raum nicht greifen.“
Um die Situation im Bergischen nicht aus dem Blick zu verlieren, pendelt er. Rund 300 Stunden pro Jahr sitzt er im Zug. Wie fast alle Abgeordneten verbringt er jeweils 50 Prozent seiner Zeit in Berlin und im Wahlkreis. „Dadurch hat man immer wieder die Möglichkeit, durch den unmittelbaren Kontakt mit den Leuten vor Ort das zu erden, was man bundespolitisch diskutiert.“ Am liebsten macht er das persönlich – bei Besuchen in Unternehmen, in seinen persönlichen Sprechstunden oder am Rande von Vereins- und Karnevalsveranstaltungen. Von Berlin selbst kriegt er gar nicht viel mit. Er geht zu Fuß oder fährt mit dem Fahrrad von seiner Wohnung zum Parlament oder in sein Abgeordnetenbüro. „Wenn mich Leute hier besuchen, sehen sie meistens mehr von der Stadt als ich.“
von: Klaus Pehle
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